Prophylaxe auf dem Weg zur Physiotherapie
28. April 20190 Kommentare„Prophylaxe mal anders“ oder „Leben retten leicht gemacht“
Maßnahmen zur Erhaltung der Gesundheit kann man in vielen Bereichen des Lebens durchführen. Jeder kennt Aspekte davon, wie gesunde Ernährung, Sport treiben, Hygienemaßnahmen, ärztliche Vorsorgeuntersuchungen etc.
Ein weiterer aus meiner Sicht essentieller Aspekt ist die Aufmerksamkeit im Straßenverkehr. Diesen Aspekt möchte ich herausgreifen und kurz unter die Lupe nehmen. Warum? Weil er täglich Verletzungen vorbeugt und Leben rettet, zumindest nach meinem Erleben.
Der Umgang im Straßenverkehr mit Handy und Kopfhörern
Ich bin regelmäßig sowohl Fußgänger, Radfahrer als auch Autofahrer in der Großstadt München. Das heißt ich erfahre täglich, was auf den Straßen in punkto Sicherheit so abgeht und zwar hautnah. Gelegentlich sogar im wahrsten Sinne des Wortes.
Es ist erschreckend und auf makabre Art und Weise faszinierend zugleich, wie oft mir Fußgänger begegnen, die nur auf ihr Handy starren und sogar darauf ihre „walls of text“ tippen und gleichzeitig eine befahrene Straße überqueren ohne nach rechts und links zu schauen. Denn dort rast vielleicht gerade die Ursache ihres baldigen Krankenhausaufenthalts auf sie zu.
Warum tun sie das?
Es ist offensichtlich sehr gefährlich mit einem Radfahrer zusammen zu stoßen. Ein Auto wäre noch ungünstiger. Man kann sich auch nicht allein auf das Hören verlassen. Das ist nach meiner Erfahrung ein Trugschluss.
Beispiel Radfahrer: Viele Radler klingeln nicht, weil sie gar keine Klingel haben oder weil sie kaputt ist oder weil die Klingel nicht gut funktioniert. Oder sie starren selbst auf ihr Handy. Ja auch Radler und Autofahrer lassen ihr Bewusstsein von sozialen Medien einfangen. Ungünstig wenn zwei auf Kollisionskurs befindliche Straßenteilnehmer ihrem Handy huldigen.
Ist diese Darstellung von mir übertrieben?
Laut einem Artikel von Focus Online vom 15.09.2017 ist das Smartphone am Steuer zur Unfallursache Nummer eins geworden und hat damit „zu schnelles Fahren“ und „Alkoholkonsum“ als führende Ursachen abgelöst. Weitere Unfalldaten und -statistiken dazu finden sich vielfach im Web.
Dazu kommen noch die mit dem Handy beschäftigten Fußgänger, die sich dadurch quasi temporär selbst für den Verkehr blind machen. Dann gibt’s noch die doppelten Ohrstöpsel der Fußgänger und Radfahrer, die ihren Träger für den Verkehr künstlich schwerhörig machen. Das wird zusätzlich noch erschwert durch E-Autos und E-Motorroller, die man einfach nicht mehr hört, weil sie so leise sind.
Mein krassestes Erlebnis der Abschottung von der Verkehrswelt 2019 war ein Radler, der mir auf der falschen Straßenseite, freihändig fahrend, mit Handy in den Händen und beidseitig In-Ear-Kopfhörer eingestöpselt, mit flottem Tempo entgegen fuhr.
Da muss ich mich dann schon fragen, ob wir so naiv geworden sind, wie ein spielendes Kleinkind zu glauben, wenn ich mir Augen und Ohren zuhalte, kann mir nichts passieren?
Verlassen wir uns lieber nicht darauf. Es ist unsere Gesundheit, unser Leben und das unserer Mitmenschen, für die wir durch unser Verhalten und in Bezug auf Kinder auch als Vorbild mitverantwortlich sind.
Es ist leicht hier Prophylaxe zu betreiben: Im Straßenverkehr Finger weg vom Handy, dadurch deutlich bessere Chancen für Leib und Leben.
Rainer Hofer, Physiotherapeut und Heilpraktiker