Kraft aus der Mitte
Ohne Beschwerden Niesen, Husten, Lachen oder Heben
23. Juni 20190 KommentareBeckenbodentraining
Den Beckenboden ist weder spürbar noch sichtbar.
Trotzdem ist es enorm wichtig, die Muskeln des Beckenbodens zu trainieren und zu stärken – ähnlich wie z.B. den markanten Muskel Bizeps an den Armen.
Ein gut trainierter Bizeps – davon träumen die meisten. Dabei gibt es im Körper Muskeln, die viel wichtiger sind – und zwar für Frau UND Mann. Für unsere Energie, unsere Gesundheit, unsere Ausstrahlung und unsere Lebensfreude.
Der Beckenboden ist ein ziemlich kompexes Geflecht, das aus mehreren Muskelfasern besteht. Die handtellergroße, aus drei Schichten bestehende Muskulatur kann sehr viel mehr, als nur den Beckenausgang wirksam zu verschließen. Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die den Bauchraum und die Beckenorgane von unten abschließt und an seinen Rändern nach oben gebogen ist.
Die Schichten des Beckenbodens sind die äußere Schicht: Vagina und Anus bzw. Samenleiter, die mittlere Schicht: Blase und Gebärmutter und die innere Schicht: Steißbein mit Verbindung zum Schambein und Hüftmuskulatur. Dabei erfüllt die Beckenbodenmuskulatur verschiedene wichtigen Funktionen.
Die Beckenbodenmuskulatur sollte stark sein, um die Organe zu stützen. Der Beckenboden muss sich rechtzeitig lockern und wieder spannen können. Je stärker und besser die Beckenbodenmuskulatur ausgebildet ist, umso besser sind ferner Orgasmus und Ejakulation kontrollierbar und umso grossartiger wird Ihr Liebesleben.
Das GZM möchte Ihnen eine erste Anleitung für Ihren Einstieg ins Beckenbodentraining nicht nur gegen Blasenschwäche bieten – auch ist es sehr wichtig, um in der inneren Mitte zu bleiben. Es ist nie zu spät, mit dem Beckenboden-Training anzufangen.
Regelmäßige Beckenbodengymnastik um Inkontinenz vorzubeugen oder diese zu behandeln ist wichtig. Denn sind die Muskeln des Beckenbodens nicht genügend trainiert, kann die Harnröhre absinken und ein unkontrollierter Harnverlust auftreten.
Ein Tipp vom GZM:
Eine leichte aber effektive Übung, die sich leicht in den Alltag integrieren lässt:
Gehen Sie in den Vierfüßlerstand: Nehmen Sie dabei die Arme schulter-, die Beine hüftbreit auseinander. Die Arme sind gestreckt und berühren senkrecht unter den Schultern den Boden, die Knie stehen unter den Hüften. Beachten Sie, dass Arm und Bein eine Linie mit dem Rumpf bilden. Vermeiden Sie ein Hohlkreuz und spannen Sie die Bauchmuskulatur an. Richten Sie den Blick auf den Boden. Nun spannen Sie die Beckenbodenmuskulatur an, indem Sie die Körperöffnungen schließen und versuchen, diese nach innen zu ziehen. Heben Sie nun die Knie leicht vom Boden ab und schaukeln Sie langsam zwischen fünf- und zehnmal auf und ab. Dies trainiert enorm den PC-Muskel, der nicht nur die Blasenfunktion unterstützt, sondern direkt am Vorgang des Wasserlassens beteiligt ist.
Dieses Beckenbodentraining bessert sowohl eine Drang- als auch eine Mischinkontinenz– und zwar oft erfolgreicher, als es die einschlägigen Medikamente tun.
Artikel von Betina K.: Physiotherapeutin, Sport-Physiotherapeutin, Personal Trainer, Body Coach